Häufige Fragen zum Gesangsunterricht

Ich habe hier einige Fragen zum Gesangsunterricht beantwortet, die häufig gestellt werden. Zögere nicht, mich zu kontaktieren, wenn deine Frage hier nicht beantwortet wird, gerne helfe ich dir weiter. Schreib mir eine E-Mail oder ruf mich an. Ich melde mich dann bei dir.

Wie lange dauert es, bis ich durch den Unterricht einen Erfolg feststellen kann?
Der erste „Aha-Effekt“ stellt sich oft verblüffend schnell ein. Du wirst erstaunt sein darüber, was oft z.B. nur eine Nuance in Deiner Körperhaltung, eine winzige Änderung Deiner Mundstellung oder eine Lockerung Deiner Kiefermuskulatur bewirken kann. Eine erste Verbesserung der Stimmqualität lässt sich oft sofort erkennen, im allgemeinen aber berichten die Schüler*innen spätestens nach ein paar Monaten, dass sich ihr Gesang grundlegend und vor allem dauerhaft verbessert hat. Viele bekommen, angespornt durch die Anfangserfolge, Lust, ihre stimmlichen Fähigkeiten immer mehr zu verfeinern, was auch jahrelanges Training beinhalten kann. Ständige Begleiter dabei: viel Disziplin, aber auch viel Freude und gelegentliche Begeisterung über von Zeit zu Zeit eintretende gesangliche „Durchbrüche“ oder Quantensprünge…
Wie oft sollte ich zum Unterricht kommen?
Gerade am Anfang ist ein regelmässiges Überprüfen des Erlernten sehr hilfreich, da man sich beim Üben zu Hause viel Falsches antrainieren kann. Die Regel wird deshalb anfangs mindestens wöchentlicher Unterricht sein. Mit etwas eingeübtem Know How und vor allem Disziplin im eigenen Üben kann der Unterricht auch vierzehntägig stattfinden.
Wie oft soll man zu Hause üben?
Bei aller Unterschiedlichkeit in der Art und Intensität des Übens hier eine ganz GROBE Orientierung:
Optimal ist eine Stunde pro Tag mindestens 5x, besser 6x in der Woche, das Minimum, um voranzukommen, sind aus meiner Sicht 15 Minuten täglich, 4 – 5x in der Woche. Jedenfalls ist es besser, sich täglich eine Viertelstunde vorzunehmen und es dann auch in die Tat umzusetzen, als sich zwei Stunden vorzunehmen und es dann nur alle zwei Wochen mal zu schaffen.
Was kann ich sonst für meine Stimme tun?
Grundsätzlich: Alles, was der Gesundheit dient, ist auch für die Stimme gut. Bewegung, Ernährung, die „üblichen Verdächtigen“. Darüber hinaus: VIEL Trinken, am besten Wasser ohne Kohlensäure, evtl. mit ungesüßtem Fruchtsaft oder Kräutertee, Minimum 2 Liter pro Tag. Erdnüsse und Milch (denn sie verschleimt) am besten direkt vor dem Singen vermeiden. Bei angegriffener Stimme Gurgeln mit Salzwasser (evtl. Emser, aber auch Meersalz) oder Salbeitee, überhaupt viel heissen Tee trinken. Und GANZ wichtig: Vermeide es, Dich zu räuspern!!! Räuspern signalisiert dem Körper, dass er Feuchtigkeit braucht und die produziert er dann in Form von Schleim und so entsteht ein Teufelskreis von immer mehr Räuspern und immer mehr Schleim. Besser: Wenn es denn unbedingt nötig ist, etwaigen Schleim lieber abhusten, besser einen Schluck trinken oder GAR NICHTS, der Räusperdrang gibt sich dann nach ein paar Minuten von selber.
Wie werde ich musikalisch begleitet?
In meinem Unterricht begleite ich je nach Lied mit Klavier oder Gitarre. Manche begleiten sich am liebsten selbst, das ist im Prinzip okay, nur schlage ich dann auch Übungsdurchgänge vor, in denen Du beim Singen nicht durch das gleichzeitige Spielen Deines Instruments abgelenkt bist. Ich kann auch eine Auswahl von Playbacks anbieten, es gibt aber auch mittlerweile brauchbare Playbacks im Internet (viele davon kostenlos). Manche Schüler*innen lassen sich auch gerne von mir die Begleitung für ihren Song auf ihr Smartphone spielen für das Üben zu Hause.
Muss ich Noten lesen können?
Nein, Noten Lesen Können ist KEINE Voraussetzung! Eine Basis davon kannst Du aber beim Gesangsunterricht, wenn Du magst, ganz nebenbei lernen, was Dein Gefühl von Sicherheit erhöhen wird. Günstiger und kreativer „Nebeneffekt“: wenn Du mit den Noten das Original Deines Songs kennenlernst, dann bist Du weniger darauf angewiesen, beispielsweise mit einer bestimmten youtube Version zu üben, sondern Du bist freier im Experimentieren mit Deiner eigenen Version.
Gibt es auch total unbegabte Schüler*innen?
Jede/r hat seine Stärken und Schwächen woanders: Die einen bei der Intonation, die anderen beim Rhythmusgefühl, wieder andere bei der Stärke ihrer Stimme. Aber meine langjährige Erfahrung hat gezeigt: JEDE Stimme bringt erstaunliche Möglichkeiten zutage, wenn man sie in ihren Stärken unterstützt und an den Schwächen (oder manchmal nur vermeintlichen Schwächen) in einer annehmenden, konstruktiven Athmosphäre, arbeitet.
Ist Gruppenunterricht sinnvoll?
Er kann in bestimmten Fällen Sinn machen, z.B. in Form eines Chorwochenendes; ich selber coache auch Gruppen oder Bands beim Einstudieren eines Bühnenprogramms. Wenn es aber um eine Basis von Stimmtechnik geht und man wirklich Fortschritte machen will, empfehle ich Einzelunterricht oder maximal eine Zweiergruppe.
Was ist von Online Unterricht zu halten?
Fundierte Stimmbildung kann ich mir online nicht vorstellen. Der Grund hierfür: Die Stimme ist das am wenigsten von aussen sichtbare Instrument und viele für das Singen entscheidende Prozesse spielen sich im Inneren des Körpers ab – so wirst Du z.B. Deinem Zwerchfell oder Deiner Zungenmuskulatur nicht von aussen bei der Arbeit zusehen können. Umso wichtiger ist es, dass ein erfahrener Lehrer Dir zusieht und zuhört, die subtilen körperlichen Vorgänge bei Deinem Singen wahrnimmt und Dir Verbesserungsvorschläge macht. Das ist, wie Du Dir schon denken kannst, meiner Ansicht nach nur im direkten Austausch zwischen Schüler*in und Lehrer*in möglich. In Ausnahmefällen kommunizieren wir auch schon mal per Skype, etwa, wenn ein/e Schüler*in nicht persönlich kommen kann, weil sie oder er auf Tournee unterwegs ist. Das funktioniert allerdings nur auf der Basis einer schon seit längerem bestehenden Zusammenarbeit und somit Vertrautheit.
Wird meine Stimme durch Unterricht nicht verbildet?

Wer kennt nicht den oft parodierten Gesangsvortrag mit penetrantem Dauervibrato, in dem selbst ein Popsong nach Operette klingt? Oder die in Filmen und Comics beliebte Witzfigur des alten Opernsängers, der mit rrrollendem R und rrriesigem Trrremolo den Konzertsaal erbeben läßt?
Nun, das ist nicht das, was ich mir als Ziel einer Stimmausbildung vorstelle. Gesangsunterricht, so wie ich ihn verstehe, lässt der Stimme ihr natürliches Timbre und ist stilistisch „neutral“, das heißt, er befähigt Dich, die Töne hervorzubringen, die DU möchtest, wobei ich Dich natürlich gerne mit meinem Feedback berate. Er unterstützt Dich darin, möglichst unangestrengt und Deiner Vorstellung des jeweiligen Songs entsprechend zu singen. Du solltest im Laufe Deiner Ausbildung mit zunehmenden technischen Fähigkeiten stimmlich nicht festgelegter werden, sondern immer mehr Wahlmöglichkeiten bekommen.

Wie werde ich im Übungsraum nicht übertönt?
Solche und andere Fragen werden regelmässig in meinem Blog beantwortet, zu dem Du herzlich eingeladen bist – nach unterschiedlichen Themen geordnet wie z.B. Stimme und Tontechnik, Stimme und Gesundheit, Neuigkeiten aus der Musikszene, interessante aktuelle Veröffentlichungen etc.